Beziehungs-Aus … Blog – Aus

 

Lange habe ich nichts geschrieben, lange habe ich nichts persönliches geschrieben und bin bei der Thematik der LKGS meines Sohnes geblieben.
Vor geraumer Zeit habe ich mich vom Papa meines kleinen Mannes getrennt. Viele unwissende Stimmen haben es auf die Problematik und der Besonderheit und damit verbundenen Hürden meines Sohnes geschoben, dass unsere Beziehung nach 7 Jahren keinen Bestand mehr hat. Aber das stimmt nicht. Jedoch möchte ich nicht die Trennung thematisieren, sondern vielmehr den Blick auf meinen kleinen Mann und mich lenken.
In den letzten 2 1/2 Jahren habe ich alles für meinen Sohn gegeben, dass er trotz seiner Beeinträchtigung und den wiederkehrenden Traumata durch die vielen OP´s und Arztbehandlungen so nachteilslos und gesund wie möglich aufwachsen kann – und nun habe ich dafür gesorgt, dass er als „Scheidungskind“ groß wird. Das hat mich lange beschäftigt und mich oft diesen Schritt nicht gehen lassen. Aber mein kleiner Mann kann nur glücklich groß werden, wenn auch seine Eltern glücklich sind. Zudem habe ich ebenso eine Berechtigung für mein Wohlbefinden, Glück und Liebe.
Nun ist es so, dass ich inoffiziell ausgezogen bin (meine Sachen sind noch im Haus). Meinem Sohn fällt es schwer zu realisieren, dass er mittlerweile zwei zu Hause hat. Ich versuche ihn liebevoll aufzufangen, wenn ihm sein Papa fehlt. Ob es umgekehrt genauso ist, weiß ich nicht. Aber zumindest hat sein Papa Heimvorteil, so dass sich mein Sohn von Grund auf prinzipiell dort primär wohlfühlt. Meist ist er zwei Nächte bei mir, dann wieder bei seinem Papa und wir versuchen einen gleichbleibenden Rhythmus beizubehalten.
Leider hat sein Papa meinen Trennungsgrund nach wie vor nicht verstanden und somit ist seine Kränkung – was völlig normal ist – oft spürbar. Sie macht unser Aufeinandertreffen immer wieder unangenehm. Unser Sohn bekommt das regelmäßig mit. Vieles muss noch immer geklärt werden.
Wie steckt mein Kind das alles weg? Plötzlich geht seine Mama und nimmt ihn teilweise in ein völlig neues Leben mit. Ich weiß. dass ich den richtigen Weg für mich gehe. Ich hoffe sehr, dass ich auch bei dieser Herausforderung für mich und für meinen Sohn den richtigen Umgang finde, so dass mein kleiner Mann psychisch gut lernt damit umzugehen und die neuen Aspekte in seinem Leben positiv für sich nutzen später zu nutzen weiß. Auch wenn es Verluste gibt, gibt es doch zusätzliche Bereicherungen.
Aber wie sehr vermisse ich meinen Sohn, wenn er nicht bei mir ist… Wie groß ist regelmäßig meine Angst, dass er sich von mir verlassen fühlt und mich dadurch ablehnt…
Meinen Weg nun zu gehen, ist oft nicht leicht. Er wird begleitet von Verletzungen, Schmerz und viel Kummer.
Parallel dazu bestehen weiterhin die Probleme der LKGS in unserem Alltag. Aber die letzten Jahre haben mir gezeigt, dass ich mich von nichts unterkriegen lasse und stets mit viel Kraft und Energie mein Leben bestreite und ebenso für das Wohl meines Sohnes eintrete, um ihn liebevoll in seinem Leben zu begleiten, aufzufangen und zu fordern.
Nun auch liebevoll mit mir umzugehen und auch für mein Wohl einzutreten – parallel zu dem meines Sohnes mit hin und wieder der Gegenwehr der anderen Front – setzt mich vor weitere Herausforderungen und emotionalem Stress. Dass alles auszuhalten, ist nicht immer einfach. Aber zu wissen, dass es der richtige Weg ist, gibt mir immer wieder neue Kraft und Zuversicht. So schwer einiges noch aus der „Vergangenheit“ wiegt und wie aufreibend es ist, meinen Sohn teilweise ins „neue Leben“ zu integrieren, ohne seine Persönlichkeit zu sehr zu fordern, so sehr fühlt es sich aber auch gut und richtig an.
Ich werde diesen Abschnitt meistern und hoffe, dass mein kleiner Mann dadurch überwiegend dazu gewinnen kann, statt darunter zu leiden. Ich möchte ihm nicht seinen Papa nehmen. Beide lieben sich und brauchen sich. Das ist schön und wichtig so. Ich möchte aber auch selbst glücklich werden dürfen.
Die Zeit zum Blog schreiben minimiert sich, meine Prioritäten verschieben sich. Vielleicht finde ich hin und wieder den Weg zu „laechelnmitueberbreite“ nach nun meinem 190. Beitrag. Vielleicht aber auch nicht…

Ein Gedanke zu “Beziehungs-Aus … Blog – Aus

  1. Ich schaue immer alles, ob es nicht doch etwas Neues von euch gibt, muss hin und wieder an euch denken und ob eure Entwicklung auch weiterhin so turbulent und neugierig voranschreitet wie bei uns. Ob ihr genauso lustige, neunmalkluge, herzerwärmende und dennoch auch manchmal Böckchen-behaftete Erlebnisse habt, die nicht ganz so arg von eurem „Krankheitsweg“ gezeichnet sind/beeinflusst werden. Kurzum, wir hoffen es geht euch gut soweit und ihr habt nicht allzu viele neue negative „Arzterlebnisse“ gemacht.
    Liebe Grüße Julia

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